Jede Schülerin/jeder Schüler in Innsbruck soll ungeachtet seiner persönlichen Lage in einer gemeinsamen Schule mit anderen Kindern gehen dürfen.
In den Schulen herrscht unter der Schulaufsicht, den Direktoren und Direktorinnen sowie den Lehrern und Lehrerinnen ein höheres Bewusstsein dafür, dass es neben der geistigen Entwicklung einer Schülerin/eines Schülers nach dem Motto „höher, schneller, weiter“ auch noch gleichbedeutende Kompetenzen wie die soziale, emotionale, motorische, musikalische, kreative Entwicklung der Kinder/Jugendlichen im gleichen Maße zu fördern gilt.
Weiters sollen die Schülerinnen und Schüler in ihrer Gesamtheit gesehen werden und nicht als Bündelung verschiedener Kompetenzen, bei denen es vorrangig darum geht, die schwächeren Kompetenzen überzubetonen. Förderung ja! Drill nein!
Ein früher Konkurrenzkampf soll hintangehalten werden.
Die Einflussnahme überehrgeiziger Eltern soll nicht dazu führen, dass die Schulen diesen Druck auf ihre Schülerinnen weitergeben. Es sollen alle gefördert und unterstützt werden. Schwächen sollen so ausgewiesen werden, dass an ihnen gearbeitet werden kann.
Noten sollen nicht mehr dazu führen, dass ein Kind nach der Volksschule selektiert wird bzw. Druck auf die VolksschullehrerInnen ausgeübt wird bzw. nur noch die geistigen Fähigkeiten im Vordergrund stehen bzw. Wunschschulen, Eliteschulen, Brennpunktschulen entstehen.
Die Biographie eines Kindes soll nicht dadurch beeinflusst werden, in welche Volksschule ein Kind gelangt, ob es engagierte, professionelle LehrerInnen hat oder nicht, welches Zeugnis ein Volksschullehrer/eine Volksschullehrerin am Ende der Volkschule ausstellt, da Noten ohnehin nicht wissenschaftlich fundiert sind, davon abhängen, welchen Lehrer/welche Lehrerin es hat, wie ernst es der betreffende Lehrer/die betreffende Lehrerin nimmt, welchen Einfluss die Eltern dazu ausüben…
Alle Schulen in Innsbruck sollen miteinander kooperieren.
Die Klassen einer gemeinsamen Schule sollen nach dem Gesichtspunkt der Diversität zusammengesetzt werden. Ein gewisser Anteil an Heterogenität soll zugelassen werden bzw. gefördert werden.
Innsbrucks Schulen sollen aus Begleitern aus unterschiedlicher Professionen bestehen (neben Lehrern und Lehrerinnen soll das Schulteam auch aus Sozialarbeitern/Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen/Sozialpädagoginnen , Sonderschullehren/Sonderschullehrerinnen, Psychologen/Psychologinnen, Freizeitbetreuern/Freizeitbetreuerinnen, Logopäden/Logopädinnen… bestehen).
In der Innsbrucker Schulen soll eine positive und existentielle Pädagogik und eine Schule der Potentialentfaltung Einzug gehalten haben.
Innsbrucks Schulen sollen sich ihrer gesellschaftlichen Funktion bewusst werden und einer heutigen spürbaren einseitigen Leistungsorientierung entgegenwirken. Ein Leistungsbegriff im Sinne einer ausschließlichen Anerkennung des Kindes, wenn es etwas intellektuell leistet, ist abzulehnen. Ein Mensch ist mehr als nur sein Wissen.
Es soll Rücksicht genommen werden, was die Lehrerschaft hierbei zu leisten imstande ist bzw. noch nicht ist oder auch in Zukunft nicht leisten kann.
Die Schulen in Innsbruck sollen sich vom Schulsystem des 19. und 20. Jahrhunderts lösen, damit eine Schule des 21. Jahrhunderts entstehen kann, die nach modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen geführt wird und in Vorausschau zukünftiger Entwicklungen.