Und was hat nun dieses Buch mit dem Thema „Schule“ zu tun?
Das, was derzeit rund um uns herum geschieht, seit der Coronavirus in unseren Alltag getreten ist, lässt sich, meiner Meinung nach, auch recht gut auf die Bildungsdiskussion umlegen. Und: Adelheid Kastners Buch „Dummheit“, gerade vor Kurzem im Verlag K&S erschienen, ist diesbezüglich äußerst hilfreich, man braucht einige ihrer Sätze nur umlegen und erkennt, dass es sich auch bei der Bildungsdebatte um ein grundsätzliches Problem der Menschheit handelt: Wir sprechen, denken und handeln nicht wissenschaftlich orientiert, sondern eigentlich dumm. Dabei sind auch in der Bildungsdebatte allerhand Spielarten der Dummheit vertreten und alle reden mit, da ja jeder seine Erfahrungen mit Schule gemacht hat und daher Experte/Expertin dieser ist.
Ein Beispiel der Übertragung des Buches auf die Bildungsdiskussion gefällig: Einen Dialog mit jenen zu führen, die aus ideologischen Gründen nie und nimmer für eine „gemeinsame Schule“ sein werden, ist, und da gehe ich mit Adelheit Kastner konform, reine Zeitverschwendung. Warum? Weil sie jene Argumente und Beweise, die dafür sprechen, einfach aus Unwissenheit, Faktenverweigerung, Ignoranz (eben Dummheit, wie Adelheit Kastner in ihrem Buch diese definiert) in Abrede stellen, verunglimpfen, mit Scheinargumenten nichtig machen möchten und nicht bereit sind, einen offenen, ehrlichen Diskurs darüber zu führen.
Und es gibt auch noch jene, die sich dieser Dummheit durch Angstmacherei, Fake-News, abstruse Ideen… bewusst bedienen, um an der Macht zu bleiben oder Macht zu erlangen.
Dass eine gemeinsame Schule funktionieren kann, dass sie erfolgreich ist, dass alle SchülerInnen und LehrerInnen davon profitieren, unserer Gesellschaft besser tun würden, zukunftsorientierter sind und, und, und… beweisen viele Schulen und Studien auf dieser Welt. Man muss nur seine Trägheit überwinden, sich also damit auseinandersetzten, sich von den Angstmachern verabschieden und sich an den Fakten orientieren.
Und das Buch?
Amüsant und heilend zu lesen, weil es uns mit der eigenen Dummheit und der von anderen konfrontiert und manches in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Und der Menschheit im Allgemeinen bzw. den Bildung Vermittelnden im Speziellen empfehle ich dieses Buch, weil es, für mich zumindest, auch eine überaus wichtige Botschaft enthält: Schaut weniger auf die vermeintlich messbare Intelligenz und mehr auf die sozialen, gefühlsmäßigen… Kompetenzen. Die Ereignisse der letzten Jahre haben doch gezeigt, was geschehen kann, wenn (dumme) Menschen an die Macht kommen und die Welt bzw. unseren Staat lenken.