Immer mehr SchülerInnen drängen in Innsbrucks Gymnasien
Alle Jahre wieder steigt die Zahl jener in Innsbruck, die in ein Gymnasium mit Unterstufe wollen und auch dieses Jahr lässt der „Anmeldewahnsinn“ und seine Folgen die Betroffenen und Beteiligten wieder einmal ratlos zurück.
Um dieses Problem zu lösen, verfolgt man leider auch jetzt wieder eine passive Strategie, indem man versucht, die meisten Wünsche der Eltern und Kinder so zu erfüllen, indem man zusätzliche Klassen in den Gymnasien schafft, für die diese eigentlich baulich und organisatorisch gar nicht gerüstet sind und sie daher vor große Probleme stellt.
Mein Vorschlag: Errichtung einer Modellschule in Innsbruck, um eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen inklusive wissenschaftlicher Begleitung zu ermöglichen, und zwar mit einem für dieses System geschulten Lehr- und Unterstützungspersonals beider Schularten und unter der Führung einer dafür qualifizierten Direktorin bzw. eines qualifizierten Direktors.
Das würde mal mittelfristig den Druck mildern. Längerfristig bin ich für eine Umstellung des ganzen Systems, und zwar wenn auf allen Ebenen die Zeit dafür reif ist. Für beides sollte man aber jetzt beginnen, damit es nicht jedes Jahr wieder einen unerbitterlichen Kampf um einen heiß begehrten Gymnasiumsplatz gibt, bei denen jene die geringsten Chancen haben, die ohnehin schon benachteiligt werden.
Markus Astner
PS: Es sei nicht verschwiegen, dass es auch andere Ansätze gibt, wie man dieser Entwicklung begegnen möchte.
Unlängst bin ich nämlich wieder einmal bei der Durchsicht meiner Unterlagen auf den Verein „Pro Gymnasium“ gestoßen und auf einen ihrer Leitartikel „Sapere aude“, der von ihrem Obmann Rainer Gögele geschrieben wurde. Den Artikel findet man unter: www.progymnasium.at . Er zeigt meiner Ansicht nach sehr deutlich auf, wie manche das Gymnasium noch elitärer gestalten möchten.
Darin fordert er, dass in die Unterstufe des Gymnasiums, seiner Vorstellung nach, nur SchülerInnen, die besonders leistungsstark seien, gehen sollen. Österreichweit meint er, sollen das nicht mehr als 20% eines Jahrgangs sein. Und: Letztentscheidend, wer unter diesen 20% sein sollte, schlägt er vor, müsse grundsätzlich der aufnehmende Schule überlassen sein.
Ich erspare mir jetzt die Fantasie, wer das dann aller sein sollte!